schöne Weihnachten und einen guten Rutsch
Wann immer "Tschüss! Bis morgen!" von "Falls wir uns nicht mehr sehen, wünsche ich Dir jetzt schon einmal schöne Weihnachten und einen guten Rutsch" abgelöst wird, ist es so weit. Es ist auch schon wieder ein Jahr um.
Auch die Verlinkungen auf Jahresrückblicke und Auswertungen in den Newslettern der großen Marktanalyseunternehmen wie PWC, Deloitte, KPMG und McKinsey verraten einem, dass man langsam aber sicher, die Silvester-Pläne dingfest machen sollte. Beim Durchforsten dieser Artikel hat eine PwC Studie meine Aufmerksamkeit besonders in Anspruch genommen. Der Artikel stellt die Ergebnisse aus einer internationalen Umfrage bezüglich Global Business Services (GBS) vor.
Erst Anfang der Woche waren Shared Service Center (SSC) ein Gesprächsthema bei uns im Büro, als wir über folgendes Video gestolpert sind:
Schon lange war man sich einig, dass SSC eine nachhaltige Lösung sind, um Ressourcen zu bündeln und Effizienzen zu heben. In 2023 ist das mit einem verschärften Fachkräftemangel und ansteigenden Energiepreisen weiterhin ein auschlaggebender Vorteil. Auf Seite 34 der oben erwähnten Studie, betont PwC die Wichtigkeit, den HR Operations (der Teil, für den die SSC verantwortlich sind) eine mehr strategische und transformative Rolle zu übertragen, um potenziellen Arbeitnehmern/ Arbeitnehmerinnen eine bestmögliche customer experience zu bescheren. Somit sollen die Center of Expertise immer stärker in das SSC integriert werden. Laut PwCs Kundenbefragung sind 51% der GBS mit anderen Funktionsbereichen zusammengefasst.
(Ich beziehe mich auf das 3 Säulen Modell von Dave Ulrich, was auch im Standbild des Videos zu erkennen ist.)
Ein immer wiederkehrendes Buzz-Wort in Verbindung mit dem Thema Ressourcenknappheit / Mitarbeitermangel ist auch die Digitalisierung der HR Prozesse. Es gibt sehr viele Prozesse, die durch Gesetze, Tarifverträge und/oder Betriebsvereinbarungen so klar geregelt sind, dass man sie auch automatisiert ablaufen lassen könnte. Somit würde dann die Zeit geschaffen werden, die Personalabteilung benötigen, um verstärkt strategische Aufnahmen zu übernehmen. Die Studienergebnisse der PwC unterstützt diese Aussage. 92% der befragten GBS haben ihre Mitarbeiter:innen zum Thema digitale Transformation weitergebildet. Ein Instagram Post der corporate rebels der dieses Sentiment teilt und eine Brücke zu employee retention schlägt, besagt:
"The only thing worse than training your employees and having them leave is not training them and having them stay" - Henry Ford
(Das Einzige, was schlimmer ist, als Ihre Mitarbeiter:innen zu schulen und sie dann gehen zu lassen, ist, sie nicht weiterzubilden und sie bleiben zu lassen." - Henry Ford
Witzig, traurig und wahr. In Gartners Top Priorities for HR Leaders 2024 ebook geht es mit den brisanten Wahrheiten weiter. Laut den dort erhobenen Daten haben momentan 73% der Manager:innen nicht das Know-How, um Transformation nachhaltig zu begleiten. Gartner warnt in diesem Fall jedoch vor Führungstrainings, und empfiehlt die Reduzierung des Arbeitspensums, Steigerung der Motivation und die Veränderung der Prozesse, in denen sich die Manager:innen bewegen; Den Job an sich effektiver zu gestalten. Um das umzusetzen, würde ein strategisches und transformatives Personalbüro von Vorteil sein und so das Bedürfnis nach diesem Wandel erhöhen. Es geht also um die Fähigkeit Bedürfnisse schneller zu erkennen und auf diese reagieren zu können.
In meinem Durchklicken der Jahresrückblicke 2023 und Jahresprognosen 2024, ist mir natürlich auch ein listicle von Forbes in die Finger geraten. Auch dieses erwähnt die steigende Bedeutung der customer experience in 2024. Forbes besagt, dass der momentane Fokus auf die Qualität und den Wert der Produkte zukünftig an Gewicht verliert und Kunden / Kundinnen die Interaktion mit der Firma für wichtiger erachten. Es werden mehr und mehr Positionen für die Steller des Chief Experience Officers ausgeschrieben und besetzt. Für die Personalabteilung / SSC bedeutet das, häufiger in die Schuhe unserer Mitarbeiter:innen zu schlüpfen und die Prozesse aus deren Augen zu betrachten. Was für uns vielleicht sehr logisch und notwendig erscheint, ist für unseren customer u.U. ein totales Chaos. Am Ende ist das Digitalisieren, vielleicht sogar Automatisieren von Standardprozessen immer ein Wettbewerbsteil.
Digitalisierung spielt auch in 2024 eine Hauptrolle, wenn man bedenkt, dass SSC und GBS "nicht einen Flur weiter" von den Mitarbeitern/ Mitarbeiterinnen ihren Sitz haben. Hinzu kommt, dass remote work ebenfalls ein anhaltendes Thema ist (Forbes). Ein Viertel der Befragten PwC Kunden machen von hybriden Arbeitsmodellen gebrauch. Es gibt signifikante Vor- und Nachteile des hybriden Arbeitens. Zum einen hat man die Möglichkeit viel leichter diverse Teams aufzustellen. Zum anderen büßt man an u.U. an Kreativität und Innovation ein, wenn sich die Teammitglieder nur online / selten offline Treffen. Zwingend wird bei solchen Arbeitsmodellen jedoch die Digitalisierung, da wir in einer hybriden Arbeitswelt eine medienbruchfreie Prozesslandschaft benötigen.
Gerade in der Vorweihnachtszeit haben solche Arbeitsmodelle einen großen Vorteil. Erlaubt es einem doch die letzten Dinge in vorweihnachtlicher Atmosphäre, Kaffee oder Kakao schlürfend und mit Blick auf den funkelnden Weihnachtsbaum zu erledigen, bevor es in die wohlverdiente Pause geht.
Voller Vorfreude auf die kommenden Begegnungen, Chancen und wohl unabdingbaren Lehren wünsche ich Ihnen Schöne Feiertage und einen guten Rutsch!
Ihre Stephan Boehnke & Team