Ein paar Gedanken zum Jahreswechsel
Was war das für ein Jahr? Nach einer kleinen Phase der Hoffnung hat uns die Corona Pandemie weiterhin fest im Griff und mitten im Sommer erwischt den Westen Deutschlands dann auch noch ein verheerendes Hochwasser. Und gerade in solchen Situation sieht man, was Zusammenhalt bewirken kann. Es ist daher für mich umso befremdlicher, dass es Menschen gibt, die Ihre persönlichen Bedürfnisse über die Bedürfnisse der Gemeinschaft stellen. Was meine ich damit? Ich meine die Menschen, die in der Öffentlichkeit behaupten, Ihre Rechte wären eingeschränkt und unsere Demokratie wäre in Gefahr. Paradox, denn wären die Rechte eingeschränkt und wäre die Demokratie in Gefahr würde es solche Meinungsäußerungen in der Öffentlichkeit überhaupt nicht geben. Hier, in diesem Land gibt es aber die Möglichkeit seine Meinung frei zu äußern und das ist auch gut so. Interessant ist dann zu beobachten, dass eine Minderheit behauptet die Demokratie sei gefährdet, weil die Mehrheit sich für einen solidarischen Weg in der Gemeinschaft entschieden hat. Das genau ist übrigens Demokratie – Mehrheiten entscheiden. Anscheinend für Minderheiten schwer zu verstehen, aber so ist das nun mal. Ja, das ist leicht zu sagen, wenn man selbst der Mehrheit angehört. Daher sollte sich auch die Mehrheit nicht in verletzender und überheblicher Weise mit den Argumenten der Minderheit auseinandersetzen. Das gehört zu einem demokratischen Verständnis dazu. Gleiches muss man aber auch von der Minderheit erwarten können. Fackelzüge vor Privatwohnungen und offen ausgesprochene Androhung von Gewalt gehören mit Sicherheit nicht zu unserem demokratischen Verständnis. Woher kommt dieses aggressive Auftreten und was wird damit bezweckt? Nur weil man lauter ist als andere, heißt das nicht, dass man recht hat. Man ist eben nur lauter, mehr nicht.
Ich wünsche mir für 2022, dass die Menschen sich zuhören, aufeinander zugehen und nach Lösungen suchen – nicht nach Schuldigen. Krisen wie die Corona Pandemie lassen sich nur in der Gemeinschaft bewältigen. Egoismus hat dort nichts zu suchen. Ich wünsche mir auch, dass akzeptiert wird, das Menschen Fehler machen. Insbesondere die Menschen, die tatsächlich etwas tun und nicht nur darüber reden, dass „man“ mal was tun müsste. Ich bin froh, dass wir in unserem Land bisher recht glimpflich durch diese Krise gekommen sind. Das hat auch etwas damit zu tun, dass eben gemacht wurde. Und ja, da lief und da läuft nicht alles optimal und es werden weiterhin Fehler auftreten und man wird weiterhin auch mal falsche Entscheidungen treffen. Das ist menschlich, aber immer noch besser als nichts tun oder die Realität zu ignorieren.
Schauen wir also nach vorn und hoffen wir, dass die ergriffenen Maßnahmen greifen und die Wissenschaft der Menschheit hilft mit diesem Virus klarzukommen. Hören wir unseren Mitmenschen zu und akzeptieren wir das wir Menschen die Dinge unterschiedlich sehen. Ängste kann ich verstehen, Aggressionen jedoch nicht. Aggressionen haben auch nichts mit Meinungsfreiheit zu tun, Aggressionen sind ein unakzeptables Mittel, egal von wem die Aggression ausgeht.
Ich wünsche allen einen guten Start in das neue Jahr und vor allem viel Gesundheit.